Sauberes Trinkwasser in Südostasien

Erster CDG-Preis 2019 geht an einen Absolventen der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft für seine Bachelorarbeit zur Aufbereitung von arsenhaltigem Trinkwasser in Vietnam

(Foto: Antje Schmauz)

Dr. Jürgen Ratzinger (l.), stellvetrentender Vorstandsvorsitzender der CDG, übergibt den 1. Preis an Felix Leidinger

17. Januar 2020

Das Grundwasser in vielen küstennahen Regionen Vietnams weist wegen des Eindringens von Meerwasser einen hohen Salzgehalt auf, ein Problem, das künftig durch das Ansteigen des Meeresspiegels weiter zunehmen wird. Wie in vielen anderen asiatischen Ländern besteht zudem das Problem einer hohen Arsen-Konzentration – eine sehr giftige Substanz, die aus dem natürlichen Sedimentgestein ausgewaschen wird. In der Bevölkerung verursacht das verseuchte Wasser chronische Krankheiten wie beispielsweise Blasen-, Nieren-, Lungen- und Hautkrebs, Störungen des Herz-Kreislauf-Systems und Hautveränderungen. Felix Leidinger, Absolvent des Bachelorstudiengangs Maschinenbau an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, hat sich diesem Problem in seiner Abschlussarbeit gewidmet und pilotierte in Vietnam ein Aufbereitungsverfahren zur In-situ-Behandlung von arsenhaltigem Grundwasser. Dafür wurde er nun mit dem Förderpreis der Carl Duisberg Gesellschaft ausgezeichnet, der in Kooperation mit dem HAW BW e. V. verliehen wird. Am gestrigen Donnerstag erhielt Felix Leidinger im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung an der Hochschule Karlsruhe für seine herausragenden Leistungen den 1. CDG-Preis 2019, verbunden mit einem Preisgeld von 1 000 Euro.

In ihrer Beurteilung lobte die Jury die ökonomische, ökologische und soziale Relevanz der Arbeit sowie den Aspekt der Nachhaltigkeit. Bemerkenswert sei vor allem der „zero-waste-Ansatz“ – also die Vermeidung von sonst üblicherweise anfallenden flüssigen oder festen Abfällen, die in ländlichen Gebieten schwierig zu entsorgen seien. Zudem sei das von Felix Leidinger pilotierte Verfahren einfach und kostengünstig zu betreiben.

Die Bachelorarbeit, die an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik betreut wurde, fand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts „Modulares Konzept zur nachhaltigen Wasserentsalzung mittels Kapazitiver Entionisierung am Beispiel Vietnam (WaKap)“ statt, das federführend von der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft durchgeführt wird.

Die Carl Duisberg Gesellschaft (CDG) verleiht in Kooperation mit dem HAW BW e.V. jährlich diesen attraktiv dotierten Förderpreis für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten an Absolventinnen und Absolventen, die ihren Abschluss an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Baden-Württemberg erworben haben. Mit diesem Preis sollen der akademische Nachwuchs und die internationale Zusammenarbeit gefördert werden. Ausgezeichnet werden Abschlussarbeiten mit hoher entwicklungspolitischer und/oder außenwirtschaftlicher Relevanz, die möglichst in Verbindung mit einem Studien- oder Projektaufenthalt im Ausland stehen.

Den zweiten Preis in diesem Jahr erhielt Malte Grosse von der Hochschule der Medien Stuttgart und den dritten Preis teilen sich Amando Reber von der der Hochschule für Technik Stuttgart und Maik Groß, Paul Käppler und Yannik Peschke von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd.

Weitere Informationen zum CDG-Preis 2019 sind unter www.hochschulen-bw.de/home/studienangebot/cdg-foerderpreis.html abrufbar.

(Foto: Antje Schmauz)

v.r.n.l.: Benjamin Peschke, Geschäftsführer des HAW BW e. V., Preisträger Felix Leidinger, Rektor Prof. Dr. Frank Artinger, Amando Reber, Dr. Jürgen Ratzinger, stellv. Vorstandsvorsitzender der CDG, Festredner Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags und stellv. Vorsitzender des Hochschulrats der HsKA, Maik Groß, Malte Grosse